Dienstag, 22. Januar 2013

Das ist wirklich richtig jeck

Ich erinnere mich noch ganz gut an meinen letzten Artikel, den ich vor knapp 1 1/2 Jahren hier über den Euskirchener Karnevalsprinz und die Geschlechterfrage geschrieben habe: http://nik1001.blogspot.de/2011/11/das-ist-wirklich-jeck.html.
Und jetzt ist doch tatsächlich sogar in mehrfacher Hinsicht eingetreten, was die traditionsbewussten Herren in den alteingesessenen Karnevalsvereinen doch um alles in der Welt verhindern wollten:

Wir haben in Euskirchen dieses Jahr nicht nur einen weiblichen Prinz, sondern sogar ein weibliches Dreigestirn. Es ist kaum zu glauben! Wie konnte das nur passieren?

Gibt es denn so gar keine Männer mehr in der Stadt (völlig egal welchen Alters), die gewillt sind, sich entweder hoch zu verschulden, ihr Häuschen zu verkaufen oder ihr mühsam zusammengespartes Firmenvermögen nur für ein paar Monate Narrenherrschaft und karnevalistischen Ruhm zu verprassen? Und wo sind plötzlich die einflussreichen Karnevalsvereinsvorstände, die so sehr gegen eine weibliche Tollität im Euskirchener Karneval gewettert haben? Sollte es etwa wirklich so sein, dass diejenigen, der vorher so stark die Frauenquote in Punkto Karnevalsprinz bekämpft haben, einem Frauendreigestirn zugestimmt haben, weil die mal was Neues ausprobieren und auch, im Zuge der Gleichberechtigung, den jecken Damen mal eine Chance gehen wollten? Oder ist es einfach nur so, dass man dieses Jahr partout keinen regierungswilligen Herren aus den eigenen Reihen gefunden hat und die drei Damen nur eine Verlegenheitslösung sind? Bisher gab es doch bei 63 ausnahmslos männlichen Karnevalsprinzen und drei ebenfalls rein männlichen Dreigestirnen in der Geschichte des Euskirchener Karnevals immer nur einen männlichen Thronfolger.

So viel also zum Thema: Frauen wird es im Euskirchener Karneval als Tollität nicht geben! Bleibt zu hoffen, dass dieses weibliche Dreigestirn zum Einen nicht als Lückenfüller dient, der nur so lange benötigt wird, bis sich wieder eine männliche Tollität findet. Zum Anderen hoffe ich, dass dies der Beginn einer gleichberechtigten Chance auf den Posten des karnevalistischen Regenten darstellt und den Frauen in Euskirchen Mut macht, sich auf das Amt des Prinzen zu bewerben ohne mit Zurückweisung aufgrund des eigenen Geschlechts rechnen zu müssen. Man darf gespannt sein, ob sich die verkrusteten patriarchalischen Muster im Euskirchener Karneval auch für die Zukunft in den Köpfen einiger verknöcherter Karnevalisten lösen werden...

Darauf ein dreifaches Oeskerche Alaaf auf Prinz Yvonne I., Bauer Annika und Jungfrau Barbara!

Sonntag, 20. Januar 2013

Taras Welten

Tara Gregson (Toni Collette) könnte eigentlich ein ruhiges Leben mit ihrem liebevollen Mann Max (John Corbett) und ihren beiden, zugegeben etwas durchgeknallten, Teenager-Kindern (Brie Larson und Keir Gilchrist) verbringen, wenn es da nicht ein paar Personen geben würde, die ihr das Leben schwer machen. Denn Tara leitet an einer multiplen Persönlichkeitsstörung. In "Taras Welten" lernt der Zuschauer nach und nach insgesamt sieben sogenannte "Alter Egos" von Tara kennen, die teilweise zum Schmunzeln anregen, teilweise aber auch verstören. Taras Ehemann Max versucht trotz aller Widrigkeiten immer für seine Frau da zu sein, doch er stößt immer öfter an seine Grenzen, denn Taras Alter Egos nehmen auf seine Befindlichkeiten keine Rücksicht. Ebenso kann man bei Taras Kindern Kate und Marshall oft ein sehr widersprüchliches Verhalten beobachten, weil sie mehr auf die Probleme ihrer Mutter fixiert sind, als ihr eigenes Leben zu leben. Im Laufe der Serie erfährt der Zuschauer nach und nach, warum es zu den unterschiedlichen Persönlichkeitsabspaltungen ins Taras Leben gekommen ist. Auch bei Taras Schwester Charmaine (Rosemarie DeWitt) wird immer wieder deutlich wie sehr diese sowohl unter Taras "Verwandlungen" als auch unter den Auswirkungen ihrer eigenen Vergangenheit, die eng mit Taras verknüpft ist, zu leiden hat.

Diesen doch sehr heiklen Stoff in einer Serie zu verarbeiten, ist nicht nur mutig, sondern auch ein ziemlicher Balanceakt. Kein geringerer als Steven Spielberg taucht als Executive Producer in Vorspann auf. Hier wird sich auf eine nicht immer subtile und mitunter tragikomische Weise einem nicht gerade handlichen Thema gewidmet, mit dem anscheinend nicht viele Zuschauer etwas anfangen konnten, denn die Serie wurde nach der dritten Staffel wegen mangelndem Zuschauerinteresse abgesetzt. Bei uns wurde diese Serie leider zuerst ins ARD-Spätabendprogramm und danach in den Spartensender EinsFestival abgeschoben. Psychische Krankheiten sind nun mal immer noch kein Publikumsmagnet, vielleicht auch gerade dann, wenn eine Serie wie diese einen gewissen Realitätsanspruch hat, auch oder gerade obwohl die Charaktere teilweise leicht überzeichnet wirken.

Toni Collette, der für die Darstellung der Tara Gregson und ihrer Alter Egos viele Facetten der Schauspielkunst abverlangt wurden, wurde für diese Rolle mit dem Golden Globe Award und dem Emmy ausgezeichnet. Ihr Schauspiel ist sehr intensiv, sie füllt die Rolle der Tara (und ihrer Alter Egos) voll aus, auch wenn sie dabei manchmal ein wenig überdreht rüberkommt.

Alles in Allem ist die Serie eine leicht überdrehte Dramedy-Serie mit viel Potential. Der Spannungsbogen jeder Folge ist fesselnd und die Geschichten werden konsequent auserzählt. Taras Kampf gegen ihre Alter Egos und das Verhalten eben jener ist nicht immer leicht auszuhalten, denn oft versteht man (anfangs) nicht, warum sich die Alter Egos häufig (auch teilweise gegenüber Tara) so destruktiv verhalten. Auch Taras Kinder und ihre Schwester haben durchaus dissoziale und wenig emotionale Tendenzen, die für einen dann anscheinend doch gefühligen Menschen wie mich nicht einfach zu verstehen sind. Jedenfalls ist "Taras Welten" wohl eher keine Serie für überschwache Gemüter, denn bei aller Comedy-Elemente überwiegt doch der oft ausweglos erscheinende Kampf gegen Taras meist Unheil bringende Alter Egos. Die Serie lässt mich ein wenig schwermütig zurück und ich hätte mir noch eine weitere vierte Staffel gewünscht.

Montag, 14. Januar 2013

Youtube-Video - Die Zweite

Heute habe ich endlich meine lang gehegte Idee, doch noch ein zweites Roland-Bless-Video zu machen, in die Tat umgesetzt. Endlich nochmal was schönes Kreatives machen, wollte ich ja schon länger. Viel bleibt mir dazu eigentlich nicht zu sagen. Es hat wieder mal sehr viel Spaß gemacht, daran rumzubasteln und das richtige Timing hinzubekommen.

Aber seht selbst: